Fake-User-Typen / Wie erkenne ich Fakes?

Liebe Community,
immer wieder begegnen mir auf Online-Plattformen Fake-User, welche die unterschiedlichsten Ziele verfolgen und Leute die auf sie hereingefallen sind. Die Fake-User-Methoden werden immer ausgefallener, weswegen ich mir gedacht habe, dass es doch sinnvoll wäre meine Erfahrungen und Erkenntnisse mit euch zu teilen, indem ich mal einen kleinen Fake-User-Erkennungsleitfaden schreibe.

Die Auswirkungen eines Fake-User-Kontakts sind sehr unterschiedlich. Im günstigsten (negativen) Fall verschwendet man mit Fake-Usern nur seine Zeit und im schlimmsten Fall kostet es einem Geld, Ansehen und viel Nerven. Auch wenn es viele immer meinen, niemand ist grundsätzlich vor Fake-Usern gefeit. Ob man auf diese hereinfällt hängt meistens nur von folgenden Dingen ab:

1) Wie erfahren ist der Fake-User und wie gut lässt er diese Erfahrung in sein Fake-Profil einfließen?
2) In welcher Lebenssituation steckt man selbst und welche unerfüllten Wünsche/Träume/Begierden hat man?

Natürlich gibt es auch User welche sich durch nahezu grenzenlose Naivität als Fake-User-Opfer qualifizieren, aber bei einem Großteil der Opfer hat dies nichts damit zu tun das sie im Allgemeinen intellektuell nicht in der Lage sind sich solche Szenarien vorzustellen, sondern der Fake-User hat bei ihnen einfach einen Nerv getroffen und sie quasi für gewisse Warnsignale blind und taub gemacht.


Fake-User kann man grundsätzlich in drei unterschiedliche Typen einteilen:

Fake-User-Typ-1
Es handelt sich hierbei um die Art von Fake-User, welcher sich, was seine Fake-Mentalität betrifft, häufig in Grauzonen bewegt und gewisse Aspekte seines Lebens bzw. seiner Person in seinem Onlineprofil lediglich etwas ausschmückt. Dieser Fake-User-Typ ist mit am ungefährlichsten, da sein Interesse nicht grundsätzlich darin besteht andere hinters Licht zu führen, sondern durch sein Fake-Profil sein eigenes Selbstbewusstsein aufzuwerten, indem er ernsthafte Kontakte zu anderen knüpft und somit einen gewissen Beliebtheitsgrad erreicht bzw. online Erfolgserlebnisse hat, die ihm (warum auch immer) im realen Leben verwehrt bleiben.

Klassische Fake-User-Typ-1-Behauptungen sind zum Beispiel:
> "Ich bin weltoffen und reise gerne."
obwohl die letzte Reise die er gemacht hat vor zehn Jahren eine Klassenfahrt in eine Jugendherberge war,
> "Ich treibe gerne Sport und habe einen durchschnittlichen Körperbau."
wobei "Sport treiben" für ihn bedeutet, dass er zu seinem Arbeitsplatz im ersten Stock nicht den Aufzug, sondern die Treppe nimmt und mit "durchschnittlicher Körperbau" ist gemeint, dass er zwar keine Übergösse trägt, man aber schon sieht, dass er hier und da mal ein Stück Kuchen zu viel isst,
> "Ich habe schon viel Erfahrungen gesammelt."
wobei die Erfahrungsgebiete allerdings andere sein dürften als ihr aufgrund des Kontextes dieser Seite vermutet.

Da er natürlich weiß, dass er in der Realität nicht dem entspricht was er online über sich preisgibt, lehnt dieser Fake-User-Typ Realtreffen meistens entweder konsequent ab, hat grundsätzlich immer eine Ausrede parat warum es aktuell nicht zu einem Treffen kommen kann ("Ich muss in der Firma Sonderschichten schieben.", "Mein Auto ist kaputt.", "Ich habe die Grippe und will dich nicht anstecken." etc.), oder benötigt zumindest eine extrem lange Vorlaufzeit und verlangt dem gegenüber diesbezüglich viel Geduld ab.
Enttarnt man einen Fake-User dieses Typs und ist sich somit bewusst, dass man nicht jedes Wort von ihm auf die Goldwaage legen sollte, können sich diese User trotz der aufgebauten Fake-Kulisse zu ganz netten, umgänglichen und interessanten Bekanntschaften entwickeln, da sie im Grunde nur etwas länger benötigen um soziale Bindungen zu knüpfen und häufig im Laufe der Zeit lernen, weiter und vor allem auch ehrlicher aus sich heraus zu kommen.
Führt man diese Art Onlinebekanntschaft weiter, muss man sich jedoch darüber im Klaren sein, dass man für eingefleischte Fake-User-Typ-1 unter Umständen eine wichtige Bezugsperson darstellt und je nachdem wie lange und intensiv der Kontakt ist bzw. andauert, diese tatsächlich auch so etwas wie Verlustängste entwickeln und diese auf die unterschiedlichste Art und Weise zum Ausdruck bringen können.

Auch wenn sich die meisten User dessen nicht bewusst sind, gehören ausgesprochen viele der User (unbewusst) zum Fake-User-Typ-1, da die wenigsten zu 100% ehrliche Angaben in ihren Profilen machen und an mancher Stelle ein gewisses kreatives Potential entfalten (Klassiker sind hier: das Körpergewicht, Alter, die Körbchengröße, Penisgröße, oder die sexuelle Experimentierfreudigkeit). Die Ausprägungen sind jedoch sehr unterschiedlich.

Fake-User-Typ-2

Der Fake-User vom Typ 2 ist eine erweiterte Version des ersten Typs, allerdings mit dem Unterschied, dass die Art und auch der Umfang seiner Falschangaben nicht nur gravierender und beträchtlich größer ist, sondern diese häufig auch völlig aus der Luft gegriffen sind.

Klassische Beispiele sind hier:
1) Männer die in ihren Fake-Profilen behaupten Frauen zu sein.
2) Frauen welche in ihren Fake-Profilen angeben sie seien 20 Jahre alt, obwohl sie bereits Mitte 40 sind.
3) Männer/Frauen die behaupten sie hätten einen Modelkörper, aber verschweigen das es sich dabei höchstens um einen Adipositas-Modelkörper handelt.

Diese Art Fake-User macht es Spaß ganze Lügenkonstrukte aufzubauen, damit andere hinters Licht zu führen und er verspürt fast schon eine sadistische Freunde dabei, wenn seine Opfer emotionalen Stress erleiden, da der Fake-User-Typ-2 selbst häufig Opfer solcher Attacken ist, oder war. Auch eine Kompensation von im realen Leben erlittenes Mobbing ist möglich.
Zum Teil betreibt der Fake-User-Typ-2 sogar einen hohen Aufwand um ein möglichst realistisches Bild seines Fake-Profils zu erzeugen. Zahlreiche unterschiedliche Fake-Profile desselben Fake-Users, welche sich alle gegenseitig bestätigen (z.B. durch Annahme der Freundschaftsanfragen, oder Kommentare unter Uploads), sind ebenso keine Seltenheit wie bis ins Detail ausgetüftelte Fake-Identitäten.
Auffällig ist beim Fake-User-Typ-2 die starke Abneigung gegen jegliche Form der Live-Kommunikation (Telefonieren, Webcam etc.). Dies hängt damit zusammen, dass er dem von sich aufgebauten Bild in der Realität natürlich nicht gerecht werden kann und ihm das Risiko sich in seinem Lügennetz spontan selbst zu verstricken viel zu hoch ist. Dieser Fake-User-Typ bevorzugt eine rein schriftliche Kommunikation.

Die Gefährlichkeit in Bezug auf diesen User besteht darin, dass man dazu neigt enorm viel Zeit und zum Teil auch Emotionen in den Kontakt zu investieren. Gegebenenfalls werden vom Fake-User-Typ-2 sogar Treffen vorgeschlagen, welche jedoch entweder damit enden das dieser gar nicht (sichtbar) auftaucht, oder sein Opfer konfrontiert und versucht dieses lächerlich zu machen.
Enttarnt man einen Fake-User-Typ-2 ist erhöhte Vorsicht geboten. Meistens wird man, wenn man den Fake-User-Typ-2 mit den Beweisen seiner Fake-Aktivitäten konfrontiert, unverzüglich von seinem Profil verbannt (Ignorliste) und diese neigen häufig dazu zu versuchen den Spieß umzudrehen, einen selbst öffentlich als vermeintlichen Fake-User an den Pranger zu stellen und negativ Kampagnen zu starten. Auf diese Art und Weise wollen sie einen selbst als unglaubwürdig erscheinen lassen und so ihr aufwendig aufgebautes Lügenkonstrukt für andere User (potentielle Opfer) aufrechterhalten.

Fake-User-Typ-3
Der mit Abstand gefährlichste der Fake-User-Typen ist der Typ 3. Seine Absichten liegen darin anderen Personen auf den verschiedensten Ebenen (finanziell, beruflich, soziales Umfeld, Online etc.) Schaden zuzufügen. Dabei kann es sich um ihm real bekannte Personen handeln, oder auch um Personen, welche ihm real unbekannt sind.

Zwei klassische Fake-User-Typ-3 Beispiele sind:
1) Ein (Fake-)User möchte sich an seiner Exfreundin rächen und baut ein Online-Profil von ihr auf, in dem er sie als Hobbyhure anpreist. Dieses Profil wird mit erotischen Fotos/Videos und Detailinformationen der Exfreundin bestückt. Das Profil wird vom (Fake-)User eine Zeit lang betreut, wobei dieser sich die ganze Zeit über als seine Exfreundin ausgibt. Ist ein gewisser Zulauf an Interessenten erreicht, gibt der (Fake-)User die privaten Kontaktdaten seiner Exfreundin an die potentiellen Freier weiter und/oder verschickt den Link des Profils an die Freunde, Familie, Nachbarn, Arbeitskollegen, postet diesen an die Pinnwand in den sozialen Netzwerken etc. der Exfreundin, um diese entsprechend zu defamieren.

2) Ein (Fake-)User gibt vor ein ernstes Interesse daran zu haben einen anderen User kennenzulernen. Leider fehlen dem (Fake-)User die finanzielle Mittel (z.B. für Flug-/Bahntickets, Reisepass-/Visabeantragung etc.) um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, weswegen dieser um Unterstützung bittet.

Der Fake-User-Typ-3 ist deswegen so gefährlich, weil dieser erstens eine "Mission" verfolgt, zweitens meistens langfristig plant und denkt und drittens durchaus in der Lage ist (siehe das zweite Beispiel) seine Opfer gezielt psychisch zu manipulieren und emotional unter Druck zu setzen. Im Gegensatz zu Fake-User-Typ-1 und Fake-User-Typ-2 geht es ihm nicht darum sein Selbstbewusstsein aufzubauen, tatsächlich Kontakte zu knüpfen, einfach nur Spiel, Spaß und Freude zu haben, oder andere im begrenzten Rahmen vorzuführen. Für ihn ist das Fake-User-Profil ein Werkzeug um finanzielle Einnahmen zu generieren, oder tief im inneren verwurzelte Rachegelüste zu befriedigen.
Kann man bei den anderen Fake-User-Typen noch erwarten, dass diese in gewissen moralischen Grenzen agieren, ist dies bei einem Fake-User-Typ-3 absolut nicht mehr der Fall. Für diesen steht der maximale Erfolg seiner Aktionen im Vordergrund, wobei seiner Ansicht nach der Zweck jedes Mittel heiligt und maximaler Erfolg für sein Opfer mit maximalen Schaden gleichzusetzen ist. Dabei wird ein hohes Maß an krimineller Energie freigesetzt. Das Kritische hierbei ist, dass das Opfer meistens erst von den (wahren) Aktivitäten des Fake-Users erfährt, wenn der Schaden bereits irreversibel ist und selbst wenn zuvor davon Kenntnis erlangt wird, ist wenn überhaupt allenfalls eine Schadensbegrenzung auf juristischen Wege möglich.

Besonders im zweiten oben genannten Beispiel ist der Aufwand, von Seitens des Fake-Users, welcher betrieben wird um einen anderen User emotional an diesen zu binden und so ihn mit emotionalen Druck dazu zu bringen ihm Leistungen zukommen zu lassen (z.B. Geschenke, oder Geld in Form von angeblichen Krediten) zum Teil sehr hoch. Sehr gut organisierte und weit vernetzte Betrügerbanden haben sich längst dem sogenannten "Romance Scamming" angenommen und sind hoch aktiv in diesem Bereich.

Enttarnt man einen Fake-User-Typ-3 ist in jedem Fall ein sofortiger Kontaktabbruch anzuraten! Denn Fake-User dieses Typs werden weder einsichtig bezüglich ihres unmoralischen, oder sogar kriminellen Verhaltens sein, noch sind sie zugänglich für Argumente jeglicher Art, welche sie dazu bringen sollen z.B. bereits überwiesenes Geld zurückzutransferieren, oder erhaltene persönliche Daten zu löschen. Jedes Gespräch auf das sie sich einlassen wird von diesen erneut dafür verwendet ihre Masche auf eine andere Art und Weise fortzusetzen.
Ist ein messbarer und nennenswerter Schaden entstanden (z.B. wurden übermittelte Kopien der Ausweispapiere, oder Kreditkartennummern dazu verwendet ungefragt Waren im Internet einzukaufen), sollte unbedingt und unverzüglich bei der Polizei Strafanzeige erstattet werden. Außerdem ist es ratsam, zum Schutz anderer Personen, sich an einschlägige Internetforen zu wenden und dort das Geschehene öffentlich zu machen.
Identifiziert man ein Opfer aus dem oben genannten ersten Beispiel, sollte man dieses möglichst unauffällig über den Netzfund in Kenntnis setzen, damit es die Chance hat das Fake-User-Profil sperren zu lassen und anderweitig rechtlich dagegen vorzugehen.


Hier nun die Kriterien anhand denen man Fake-User erkennen kann:

1) Profilinformationen
Sind gar keine Profilinformationen, oder höchstens nur die erforderlichen Minimalangaben vorhanden, spricht dies unter Umständen dafür, dass der User keine Arbeit in das Profil investieren möchte und allein auf die Lockwirkung von Uploads, oder einem besonderen Usernamen (z.B. "SpermaTeenie18") setzt.

2) Widersprüchliche / Unplausible Profilinformationen
Dies kommt meistens bei Fake-Usern vor, welche ihre Fake-Profile entweder nicht ausreichend durchdenken, oder die noch keine Erfahrung mit Fake-Profilen haben. Das Userprofil wirkt hier in sich inkonsistent und zum Teil sogar widersprüchlich.

Beispiele hierfür sind:
a) "Ich bin tabulos!" und ein paar Wörter weiter steht dann: "Ich mache nicht X, Y, Z!"
b) "Ich suche nichts für eine Nacht!" und später "Ich bin spontan und für jede Form der Bekanntschaft offen!"
c) "Ich wohne in Hamburg." etwas weiter im Profil "Ich besuche oft die Clubs in der münchener Umgebung."

3) Übertrieben darstellerische Profiltexte und Postings
Vorsicht ist auch dann geboten, wenn die Profiltexte und Postings überfrachtet sind mit Formulierungen, welche einen offensichtlich ködern sollen (offensives "Pornogequatsche").

Beispiele aus original Profiltexten von angeblich realen xH-Userinnen sind:
"Solltet ihr Druck auf euren Schwanz haben und braucht noch was zum abspritzen, dann stehen euch meine Löcher gerne als Spermatoilette zur verfügung.
Ich bin sehr unterwürfig von daher braucht ihr euch nicht um mich kümmern, sondern viel mehr das ihr euren spaß mit mir habt.
Kondome braucht ihr nicht wenn ihr nicht wollt, ich dien euch gern als euer Kondom."


oder

"Ich versaute Teenyschlampe brauche jemanden der mich mal richtig benutzt. Gerne dürfen auch deine Kumpels ihren Spaß mit mir haben. Wer, wo und wann ist egal ... Hauptsache dirty!
Ob blank oder mit Gummi über mich drüber gerutscht wird entscheidest du, obwohl ich es generell ohne lieber mag. Zumindest ins Gesicht spritzen sollte aber drin sein!"


Auch wenn solche Frauen natürlich der Traum eines jeden Mannes sein dürften, sind realistisch betrachtet solche Texte aber wohl eher vergleichbar mit einer Karotte, die man einem Esel vor die Nase hält (mehr zu diesem Thema: siehe Punkt 14 dieser Auflistung).

4) Ständige Profilkorrekturen
Es ist völlig normal, dass ein User im Laufe der Zeit sein Profil anpasst, denn im realen Leben ergeben sich schließlich auch Veränderungen (z.B. neue Erfahrungen durch Bekanntschaften auf der jeweiligen Plattform). Deswegen spricht ein lebendiges Profil unter Umständen sogar für einen realen User.
Beobachtet ihr jedoch, dass ein User regelmäßig sein Profil fast komplett über den Haufen wirft, zum Teil in den unterschiedlichen Versionen sogar widersprüchliche Angaben macht, scheinbar willkürlich seine Uploads, oder die Kommentare anderer User löscht, seid ihr höchstwahrscheinlich Zeuge des Anpassungsprozesses eines Fake-Users, an die aktuellen Gegebenheiten hinter den Kulissen.

5) Keinerlei (eigene) Inhalte
User welche ernste/wahre Absichten haben, beteiligen sich an der Community bzw. geben dieser etwas zurück. Die Möglichkeiten dafür sind sehr zahlreich. Dies kann in Form von Uploads geschehen, aber auch geschriebene Texte (Geschichten, Artikel, Kommentare), Webcam-Sessions, Linksammlungen, Favoritenlisten etc. Nutzt ein User diese vielen Möglichkeiten gar nicht, oder nur im extrem begrenzten Maße, liegt der Umkehrschluss nahe, dass dieser keine ernsten/wahren Absichten verfolgt. Man könnte diesem dann sogar unterstellen, dass er anscheinend keine Spuren hinterlassen möchte. Bei diesem Punkt sollte allerdings die Dauer der Mitgliedschaft berücksichtigt werden.

6) Uploads
Am häufigsten lassen sich Fakes tatsächlich durch das von ihnen verwendete Medienmaterial entlarven. Die Schwierigkeit besteht hier jedoch darin, dass man ein hohes Maß an Online-Erfahrung (im pornografischen Bereich) und zum Teil auch ein gutes Personengedächtnis benötigt. Nicht selten bauen Fake-User nämlich Fotos/Videos von Erotikdarstellerinnen bzw. den sogenannten Amateuren in ihr Profil ein, um dieses entsprechend aufzuwerten. Erfahrenere Fake-User arbeiten dabei allerdings mit Aufnahmen von Socialmedia-Plattformen (Facebook, Instagram etc.), welche bei der Vielzahl an Nutzern deutlich schwieriger als diese zu identifizieren sind.
Bei der Recherche nach gestohlenen Fotos/Videos ist manchmal detektivische Feinarbeit notwendig. So können beispielsweise Straßensch*lder, Verkehrssch*lder (* = i), Autokennzeichen, Bauwerke, Werbeplakate, oder sogar Steckdosen im Hintergrund darüber Aufschluss geben, in welcher Region dieser Welt das Foto gemacht wurde. Habt ihr zum Beispiel Kontakt zu einer Userin die vorgibt sich in Deutschland zu befinden, die euch aber nur angeblich aktuelle Fotos schickt auf denen im Hintergrund NEMA-Steckdosen zu sehen sind, solltet ihr euch Gedanken machen. Gleiches gilt, wenn euch ständig Aufnahmen präsentiert werden welche offensichtlich nicht extra für den Zweck gemacht wurden um diese in ein Online-Profil zu laden, oder zum Kennenlernen an andere weitergeschickt zu werden. Beispiele hierfür sind Fotos von Personengruppen die an einem Tisch im Straßencafé sitzen (sogenannte Gelegenheitsaufnahmen), oder Personen die generell sehr unvorteilhaft (in für Fotos unübliche Situationen) fotografiert wurden.
Ein weiteres Anzeichen für einen Fake-User ist ein offensichtlich begrenztes Uploadkontingent. Fake-User-Typ-2 beispielsweise stehlen häufig willkürliche Uploads von unterschiedlichen Profilen und mixen die passenden Uploads dann in ihrem Fake-Profil zusammen. Dies bringt den Vorteil, dass das Risiko für sie sinkt ertappt zu werden, da sie ja Uploads von unterschiedlichen Personen verwenden und es somit aufgrund der hohen Anzahl unwahrscheinlicher ist, dass jemand der die Person kennt, diese zufällig in der Sammlung wiederfindet und benennen kann. Das Problem ist jedoch, dass es dabei häufig an unterschiedlichen Aufnahmen mangelt, welche das Gesicht zeigen. Deswegen wird hier häufig die Taktik angewendet, dass die Uploads in unregelmäßigen Abständen gelöscht und wieder hochgeladen werden. So wird (für neuere User/Opfer) der Eindruck erweckt, dass man gerade erst neues Material von sich hochgeladen hat. Ein weiterer Trick ist es auch die gleichen Fotos in unterschiedlichen Versionen hochzuladen. So wird ein Foto mehrfach hochgeladen, allerdings jeweils mit anderer Farbgestaltung (z.B. eines in Farbe, eines in schwarz-weiß), in anderer Größe, Teile des Fotos werden weggeschnitten, oder es werden andere Teile hinzugefügt, unterschiedliche Texte (Captions) werden in das Foto eingefügt etc. Auf diese Art und Weise wird die Anzahl der Uploads künstlich hochgehalten, interessierte User bekommen auch noch den Eindruck, dass man eine Form der kreativen Profilgestaltung an den Tag legt und hoch aktiv ist.
Auch zahlreiche Uploads von schlechter Qualität können ein Anzeichen für einen Fake sein. Wir leben im Smartphonezeitalter bzw. im Zeitalter der inflationären Digitalfotografie und entweder hat jeder ein Smartphone, oder kennt jemanden der ein Smartphone hat. Da sollte es kein Problem darstellen ein paar Fotos von sich zu präsentieren, die nicht so aussehen als wären diese nachts, während eines Regenschauers im Wald gemacht worden.

7) Freundesliste
Ist erkennbar, dass es sich um einen Freundesammler handelt, also jemanden der eine unrealistisch hohe Anzahl an angeblichen Freunden hat, kann dies ebenfalls ein Zeichen für einen Fake-User sein. Es ist natürlich schwer eine Zahl zu nennen, ab welcher ein User als Freundesammler gilt. Ich würde an dieser Stelle folgende Berechnungsformel vorschlagen:

(Anzahl der Freunde) / (Anzahl der Mitgliedschaftstage + Leistungspunkte)

wobei jeder, der im Ergebnis bei = 2, oder größer liegt, als Freundesammler kategorisiert werden würde.

Die Leistungspunkte würden sich folgendermaßen berechnen:
1 Leistungspunkt entspricht:
1 hochgeladenen Galerie (ab der zweiten Galerie gilt die Mindestanzahl von 2 Bilder pro Galerie; Galerien, welche mit einem dir unbekannten Passwort geschützt sind, werden bei der Berechnung nicht berücksichtigt)
1 hochgeladener Clip (Mindestlänge pro Clip: 15 Sekunden)
1 geschriebener Post (1 Post = 1 Blog = 1 Story)
1000 Profilaufrufe
1000 Abonnenten
100 Kommentare

In einem Rechenbeispiel (anhand eines existierenden xH-Profils) bedeutet dies:
Anzahl der Freunde: 14.482
Leistungspunkte: 1 Galerie, 3 Clips, 0 Postings, 348.300 Profilaufrufe, 10.600 Abonnenten, 93 Kommentare
=> 1 + 3 + 0 + 348,3 + 10,6 + 0,93 = 363,83
Anzahl der Mitgliedschaftstage: 1.376

(Anzahl der Freunde) / (Anzahl der Mitgliedschaftstage + Leistungspunkte)
=> (14.482) / (1376 + 363,83) = 8,3
und da 8,3 > 2, handelt es sich hierbei um einen Freundesammler.

Was hier vom Fake-User ausgenutzt wird ist, dass die meisten User eine hohe Anzahl von Freunden als ein Indikator für Glaubwürdigkeit ansehen.

Ein weiteres Indiz für einen Freundesammler ist das Spektrum der Freundesliste. Handelt es sich nicht nur um eine zahlenmäßig starke Freundesliste, sondern ist diese auch noch sehr breit gefächert (viele unterschiedliche Herkunftsländer, unterschiedliche Interessen, viele inaktive User, keine erkennbare öffentliche/gegenseitige Kommunikation), kann ebenfalls (unabhängig von der Formel oben) davon ausgegangen werden, dass es sich um einen Freundesammler handelt.

8) Realer Bekanntheitsgrad
Die Frage die sich bei diesem Punkt stellt ist folgende: Gibt es reale User welche bereits reale Erfahrungen mit einem User gemacht haben von dem du vermutest das er vielleicht ein Fake sein könnte?
Viele Fake-User schreiben davon wie viel Erfahrung sie bereits im Bereich XYZ haben und wie aufgeschlossen sie doch sind, aber bis auf die Erzählungen gibt es keinerlei Beweise wie Uploads, oder andere (glaubwürdige!) User die sich z.B. in der Kommentarbox melden und von den Erlebnissen berichten. Der Verdacht liegt dann nahe, dass hier ein Fake-User regelmäßig seiner Fantasie freien Lauf lässt.
Der Tipp: Im Zweifelsfall einfach einige User, welche sich in den Kommentaren als sehr interessiert hervortun anschreiben und nachfragen, ob sie schon reale Erfahrungen mit dem vermeintlichen Fake-User gemacht haben, jemanden kennen der Erfahrungen hat, oder ob sich auch bei ihnen alles nur virtuell abspielt. An einem Strang ziehen und sich gegenseitig informieren hilft hier manchmal enorm weiter. Achtet aber darauf, dass ihr dabei nicht in die Falle eines weiteren Fake-Profils (eventuell sogar von dem gleichen Fake-User) tappt!

9) Unpersönliche und/oder zu lange Texte
Viele Fake-User entwickeln mit der Zeit ein gewisses Schema-F, mit dem sie ihre "Kundschaft" zu Beginn ködern. Gerade in der Anfangsphase eines Kontaktes werden oft Standardmails verschickt, oder Standart-Kommentierungen unter euren Uploads gepostet. Diese lesen sich so, dass sie ähnlich wie bei Horoskopen, aus dem Kontext gerissen fast überall/bei jedem platziert werden könnten, da sie bei genauerem Lesen keinerlei konkreten Bezug auf individuelle Profilinhalte nehmen.

Ein Beispiel ist auszugeweise:
"Einen schönen Tag wünsche ich dir,
du bist mir mit deinem wunderschönen Profilfoto direkt ins Auge gesprungen und nachdem ich mir deinen Profiltext durchgelesen habe, war ich überrascht wie viele Interessen wir doch miteinander teilen. Ich könnte mir nie verzeihen, wenn ich nicht versuche mit dir Kontakt aufzunehmen."


Hintergrund für diese Vorgehensweise ist der, dass ein Fake-User meistens zuerst einmal seine Angel auswerfen möchte, ohne sich jedes Mal die Mühe machen zu müssen Profiltexte durchzulesen. Es geht zu diesem Zeitpunkt in erster Linie nur darum, Reaktionen abzuwarten und zu sehen wer alles anbeißt. Zeigt ihr euch durch eine Antwort an den Fake-User interessiert und qualifiziert euch durch gewisse Kriterien für den Fake-User, wird er sich gegebenenfalls im nachfolgenden Schriftverkehr intensiver mit eurer Person befassen und erst dann persönlichere Nachrichten schreiben.

Auch zu lange Nachrichten, in denen der User ungefragt seine ganze Lebensgeschichte erzählt (quasi sein Herz ausschüttet) und euch vermeintlich sehr persönliche Informationen zukommen lässt, Fragen beantwortet die ihr gar nicht gestellt habt bzw. in denen er sich selber Fragen stellt die er auch selbst beantwortet ("Jetzt könnte man natürlich die Frage stellen: Wieso hast du dich damals so entschieden? Die Antwort ist ...") , deuten auf einen Fake-User (Typ-3) hin. Meistens zielt der Fake-User damit darauf ab, dass ihr eine emotionale Bindung zu diesem aufbaut, welche er dann in späteren Phasen ausbauen und ausnutzen kann.

10) Weiterführende Links
Auch wenn es grundsätzlich kein generelles Anzeichen für einen Fake ist, ist der Versuch einen User dazu zu bringen für die gegenseitige Kommunikation andere Webseiten als die ursprüngliche zu benutzen, geradezu klassisch für einen Fake-User. Dabei geht es häufig um die Erhöhung der Nutzerzahlen einer Webseite, in Verbindung mit höheren Werbeeinnahmen. Nicht selten wird auch versucht einen dazu zubringen dort kostenpflichtige Mitgliedschaften abzuschließen, weil man beispielsweise nur so dort miteinander schreiben kann.
In den meisten Fällen ergibt diese Vorgehensweise objektiv betrachtet jedoch keinen Sinn, da genügend kostenlose Chatplattformen bzw. Messanger zur Verfügung stehen und dies sollte in der entsprechenden Situation deutlich, kritisch hinterfragt werden.

11) Begrenzte Kontaktmöglichkeiten

Ein weiterer Punkt der einen stutzig machen sollte ist, wenn selbst nach längerem Chatkontakt und anscheinend gegenseitigen Einvernehmen über eine Plattform hinaus keine weiteren Kontaktmöglichkeiten (Telefon, Webcam, Smartphonemessengerapp etc.) eröffnet, oder in Anspruch genommen werden.

12) Unzuverlässigkeit
Man sollte sich nicht einbilden, dass einem eine Onlinebekanntschaft in irgendeiner Art und Weise Rechenschaft bezüglich ihrer Aktivitäten schuldig ist, aber wer vereinbarte Treffen immer kurzfristig verschiebt/abgesagt, plötzlich für längere Zeit nicht mehr erreichbar ist, eine ungewöhnlich lange Zeit braucht um auf eure Nachrichten zu antworten und immer wieder die spektakulärsten Geschichten zu erzählen hat warum er euch wieder einmal hat sitzen lassen (Autounfall, Herzinfarkt der Großmutter, Brand in der Wohnung etc.), der möchte den Kontakt zu euch aller Wahrscheinlichkeit nach geheim halten, was dafür spricht, dass er euch bzw. seiner Umgebung nicht die Wahrheit sagt (= Fake).
Dies wird so häufig z.B. von Männern und Frauen praktiziert, welche auf der Suche nach einem Seitensprung sind, denen der/die (natürlich unwissende) Partner/in aber unerwartet in die Quere gekommen ist.

13) Backgroundcheck
BEVOR (!!!) man einem User das Vertrauen schenkt und diesen Informationen, oder sogar Aufmerksamkeiten (Dateien jeglicher Art, Geld etc.) zukommen lässt, ist es nicht verkehrt einmal einen Backgroundcheck durchzuführen und zu überprüfen ob dabei eventuelle Zweifel an der Person des Users aufkommen.
Hilfreich sind dabei natürlich diverse Suchmaschinen. In der Google-Bildersuche kann man beispielsweise nicht nur Begriffe eingeben, sondern per Drag-and-Drop einfach Bilder in die Suchleiste ziehen und so Google nach ähnlichen Aufnahmen suchen lassen. Auch nach zusammenhängenden Texten kann gesucht und so überprüft werden, ob diese vielleicht schon mal an anderer Stelle verwendet wurden. Eventuell gibt es bereits Warnungen von Ermittlungsbehörden, Hinweise in Hilfeforen, oder in den sozialen Netzwerken melden sich bereits Betroffene, welche dem Fake-User auf dem Leim gegangen sind.
Ebenfalls sollten genannte Schlüsselbegriffe (Namen, Orte, Organisationen, Institutionen etc.) aufgrund ihrer Echtheit und ihres Zusammenhangs hin überprüft werden. Auch Aussagen wie "Das ist in meinem Land/bei meiner Bank (rechtlich) nicht möglich." lassen sich online leicht bestätigen, oder erweisen sich eben als falsch.
Selbst wenn dieses Vorgehen auf den ersten Blick etwas paranoid wirkt, ist grundsätzlich nichts falsches daran Personen die etwas (z.B. Geld) von einem wollen, die Informationen erhalten sollen die eine gewisse Brisanz birgen und einen eventuell erpressbar machen, oder im Zweifelsfall zu Problemen führen können, zu überprüfen. Das hat in diesem Fall weder etwas mit Stalking, noch mit einem Vertrauensbruch zu tun, sondern ist reine Vernunft und Selbstschutz.
Seid vor allem vorsichtig, wenn euer Gegenüber anfängt alles Mögliche was euch beim Backgroundcheck negativ aufgefallen ist zu relativieren, gar selbst in Zweifel zu ziehen ("Da habe ich mich falsch ausgedrückt.", "Das hast du falsch verstanden."), damit beginnt die wildesten Geschichten zu konstruieren, oder plötzlich angebliche Leumundszeugen bei euch durchklingeln bzw. man euch mit angeblichen Beweisdokumenten fast schon zumüllt.
Allgemein sind im Laufe einer Onlinebekanntschaft mehrere Backgroundchecks zu empfehlen, da man mit der Zeit natürlich auch selbst mehr verwertbare Informationen erhält.

14) Der „Zu gut um wahr zu sein“-Faktor / Die Angelegenheit objektiv betrachten (lassen) / "Den Menschenverstand einschalten"
Dieser Punkt ist der wohl am schwersten zu erfassende. Denn er lässt sich nicht an bestimmten Kriterien festmachen und dafür ist außerdem eine schonungslose Selbstreflexion nötig. Im Großen und Ganzen geht es bei diesem Punkt darum, wie man sich selbst sieht und wie realistisch man die Chance einschätzt, dass man selbst und der andere User auf einer Wellenlänge ist bzw. in der gleichen "Liga" spielt, wie realistisch manche Situationen und Handlungen sind und im welchen (angemessenen) Verhältnis die (gegenseitigen) Ansprüche zueinander stehen .

Um zu verdeutlichen was damit gemeint ist, hier mal drei (überspitzte) Beispiele:

a) Ihr seid Mitte 40, habt eine Halbglatze, einen Bierbauch, lebt in einer 10m² Wohnung am Stadtrand, präsentiert auf eurem xH-Profil Stolz die Crème de la Crème eurer Lieblingswichsfilmchen und auf einmal meldet sich bei euch eine bildschöne, zwanzigjährige Studentin, die schreibt das sie total sexhungrig ist und mit einem Traummann wie euch einmal das Kamasutra vorwärts und rückwärts durcharbeiten möchte.

b) Ihr findet ein Online-Profil in dem eine Teenagerin davon erzählt das sie nach einem Partner sucht. Sie berichtet weiter, dass sie trotz ihres Porno-Bimbo-Aussehens und ihrer offenen Art keinen Mann findet und ihr deswegen nichts anderes eingefallen ist als auf einer Erotikplattform nach einem zu suchen. Das Aussehen ihres Zukünftigen ist ihr dabei natürlich egal, da ja die inneren Werte zählen.

c) Eure im Ausland wohnende Onlinebekanntschaft möchte euch gerne besuchen. Doch leider hat diese weder das Geld für Flugtickets, noch die finanziellen Mittel um die Krankenhauskosten für die Großmutter zu bezahlen, die erst kürzlich einen Unfall hatte. Da er dir bei seinem Besuch etwas tolles schenken möchte, bringt er wertvollen Familienschmuck mit, woraufhin (das hat er zuvor ermittelt) angeblich Zollgebühren fällig werden. Er bittet dich finanziell auszuhelfen, bevor euer gemeinsames Leben in Deutschland beginnen kann.

Kurz, knapp und platt gesagt: Fakt ist, dass es im wahren Leben leider selten wie in einem (Porno)Film läuft und wenn diesbezüglich der "Das ist zu gut um wahr zu sein!"- Gedanke durch euren Kopf saust, dann liegt ihr damit in 99% der Fälle bedauerlicherweise richtig. Stellt euer Licht nicht unter den Scheffel und riskiert auch mal was, aber ignoriert nicht permanent euer Bauchgefühl.
So schwer es auch fällt, es hilft auch manche Entscheidungen aufzuschieben und diese trotz erzeugten Drucks und angeblicher Beweise erst 1-2 Tage später, mit einem nüchternen Kopf und zeitlicher Distanz zu treffen. Auch das Herbeiholen von externen/unabhängigen Personen kann einen die Augen öffnen. Lasst einen Außenstehenden einen Blick auf die Mails werfen. Dies kann ein Familienmitglied, ein Freund sein, oder auch anonym z.B. in einem Internetforum geschehen. Fragt einfach mal Personen die in die ganze Sache nicht involviert sind, was diese davon halten und holt euch Meinungen ein. Selbst wenn man euch danach kurz für bekloppt hält, weil ihr in eine Falle getappt seid, ist das immer noch besser als monatelang von jemand unbekanntes über den Tisch gezogen zu werden.
Gerade bei finanziellen Angelegenheiten dürft ihr ruhig auch mal egoistisch sein und hinterfragen was ihr selber bisher von der ganzen Sache (materiell betrachtet) hattet. Was ihr laut Versprechungen vielleicht einmal haben werdet, solltet ihr dabei komplett außer Acht lassen. Fragt euch selber warum ihr die Probleme des anderen zu euren Problemen machen solltet. Fragt euch welches Risiko ihr im schlimmsten Fall eingeht (Haus weg, Kontopfändung, Schuldenspirale) und welches eure, von euch entfernt lebende Onlinebekanntschaft im schlimmsten Fall trägt, wenn ihr bankrott seid. Wie realistisch ist es, dass einem Menschen so viele Dinge (Krankheiten, Unfälle, technische Defekte, Behördenkosten etc.) auf einmal treffen und wollt ihr wirklich jemanden haben der (finanziell) so unselbstständig ist, dass er bereits vor euren ersten Treffen in dem Maße eure (finanzielle) Unterstützung nicht nur braucht, sondern sogar (wenn auch indirekt) einfordert? Wie hätte euer ICH von vor dieser Bekanntschaft über diese Sache gedacht?



Trifft ein Kriterium zu, oder ist dies sogar bei mehreren der Fall, kann es sein, dass ihr es tatsächlich mit einem Fake-User zu tun habt. Ausnahmen gibt es jedoch im Zweifelsfall immer!

Ich hoffe ich konnte dem ein oder anderen mit meinen Ausführungen etwas weiterhelfen.


Liebe Grüße
und noch viel Spaß hier


Euer Timo
Published by volle-eier
6 years ago
Comments
16
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volle-eier
to The_Ghost_X : Wir verstehen uns. :wink:
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to volle-eier : Leute die irgendwelche Bilder im Web sammeln um sie dann auf Seiten wie diesen hochzuladen, bezeichne ich nicht als Faker. Erst wenn sie behaupten das diese Bilder sie selbst, Freundin/Freunde, Nachbarn oder was auch immer sind, obwohl das offensichtlich nicht stimmt, sind es für mich Faker. Mir ist dabei auch letztlich egal welche Absicht sie damit verfolgen, denn eines haben alle gemeinsam, sie wollen damit User täuschen. Wer hier alles glaubt was er/sie sieht oder liest, hat eh schon verloren.
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volle-eier
to The_Ghost_X : Absolut korrekt! Allerding besteht die Schwierigkeit darin die Fakes auch entsprechend einzuordnen. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass 95% der Inhalte hier von Leuten hochgeladen werden welche nicht die Rechte an dem Material besitzen. Pornowebseiten leben quasi davon und wir als User profitieren alle davon. Die Frage ist diesbezüglich nur, wie der jeweilige User damit umgeht und welche Intention dieser damit verfolgt.
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Einige wichtige Punkte: Wenn in einem Profil unter Vorlieben quasi eine "Speisekarte" steht (also eigentlich für jeden was dabei ist), dann kann man(n) getrost davon ausgehen, dass es sich um ein Fake handelt, denn es geht nur darum möglichst viele User anzulocken. Bunte Bildchen die von Instagram stammen könnten, stammen in der Regel auch von dort und wurden "ausgeliehen" um hier viele User anzulocken. Bilder die aussehen als wenn sie ein Profi gemacht hätte, werden in der Regel für Paysites geschossen und werden dann gerne mal "ausgeliehen" um hier... na du weisst ja was folgt :wink:
Reply
Das ist alles sehr interessant,ich bedanke mich herzlich für die Ausführung und die Mühe und Zeit,die Du investiert hast!
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volle-eier
Dennoch sollte man natürlich auch in der Lage sein über anderen Themen als das Ficken bzw. das Drumherum zu reden. Auch wenn man diesbezüglich immer wieder hinzulernt, nach zigtausenden Chats sind 99% der Dinge einfach schon mal gesagt worden und wie ich auch in meinem Blog, oder meinem Lexikon-Artikel bereits geschrieben habe, braucht das Gehirn auch Futter und das funktioniert nicht nur über die physische Ebene.
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volle-eier
Ok, jetzt weiß ich was du meinst ...
Meine Antwort könnte man hier aber genauso anwenden. Das Stichwort ist hier nämlich "Ausrede". Wenn du ganz klar sagt das du keine Lust auf ein Realtreffen hast, ist das so und ist kein Fake-Indiz.
Anders ausgedrückt bedeutet das, dass wenn du Realtreffen ablehnst, du zwar ein Fake sein könntest (hinreichende Bedingung), aber noch andere Aspekte beurteilt werden müssen (notwendige Bedingung).

Was die "Doofheit" der Menschen angeht muss ich jetzt mal einen auf arrogant machen und sagen, dass ich da leider schon viel zu viele erlebt habe, welche sich anscheinend diesbezüglich in einem Wettbewerb befinden. Viele Männer ganz besonders davon betroffen. Es stimmt leider, dass wenn das Blut nach unten rutscht, es manchmal weiter oben zu fehlen scheint. Ich kenne Exemplare die schalten geistig wirklich ab, wenn sie Titten, oder eine Pussy sehen und die auch die "Boah bist du geil"-Bekundungen auf offensichtlichen Fake-Profilen zu 100% Ernst meinen. Selbst wenn man ihnen vorlegt, dass die Bilder geklaut sind und die Person welche sich hinter einem Profil verbirgt mindestens ein Dutzend Varianten ihrer Geschichte erzählt, ignorieren sie das konsequent. Psychologisch betrachtet ist dies ein klassischer Confirmation bias.


Was manch andere Personen hier angeht ...
Ich kenne auch das Phänomen, dass manche meinen einen vorschreiben zu können wie man sein Profil gestalten soll, wie man sie anzuschreiben hat und was man für Uploads hochladen muss, damit man "real" ist. Ich hatte auch schon Chats mit Leuten die meinten, dass wenn ich ihnen nicht nach zwei Nachrichten zig Fotos von mir, inkl. Telefonnummer zukommen lasse, dann sei ich Fake und würde es nicht ernst meinen bzw. sei "einfach nur ein Tastenwichser". Ich mache mir nach fast 10,5 Jahren xH-Mitgliedschaft schon lange keine Gedanken mehr um solche Charaktere. Manche ziehen mich in ihren Bann und dann geht es sehr schnell (Rekord ist bisher knapp 35 Std. vom Erstkontakt auf xH bis zum Realtreffen) und bei anderen hat es auch schon mal fast drei Jahre gedauert. Entweder man kommt mit meinem Tempo und meiner Art und Weise, wie ich die Dinge angehe klar, oder nicht. Am Ende des Tages steht es jedem frei sich andere Kontaktpersonen zu suchen, oder auf meine Nachrichten zu antworten, oder eben nicht. Ich spiele jedoch immer mit offenen Karten und halte niemanden an der Angel.
Den Spruch mit Facebook kenne ich übrigens auch. Ich sage es mal so: xHamster ist eine Plattform mit einer gewissen Zielgruppe und wer sich hier anmeldet muss damit klarkommen, dass die Leute hier auch direkter sind und vermehrt über andere Themen reden als in den üblichen sozialen Netzwerken. Das bedeutet jedoch nicht, dass man nicht auch über Gott und die Welt reden kann. Ich genieße es z.B. sehr im Kreise von Leuten zu sein, von denen ich weiß, dass diese bzgl. gewisser Themen auch eine entsprechend offene Einstellung haben.
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volle-eier
Vielen Dank für deine Rückmeldung.
Wo steht denn, dass man Fake ist, wenn man kein Interesse an einem Realkontakt hat?

Die Punkte "Begrenzte Kontaktmöglichkeiten" (11) und "Unzuverlässigkeit" (12) beziehen sich darauf, dass die Möglichkeit auf einen Fake getroffen zu sein besteht, wenn augenscheinlich beide einen intensiveren/realen Kontakt möchten ("gegenseitigen Einvernehmen"), die vielen vorhandenen Möglichkeiten aber ohne ersichtlichen Grund einseitig nicht in Anspruch genommen werden bzw. wenn man sogar offenlegt, dass man sich mit dem anderen real treffen möchte, jedoch immer wieder Gründe findet warum dies nicht geht.
In diesen beiden Punkten geht es hauptsächlich um die Faktoren "Ehrlichkeit" und "Offenheit". Wenn jemand ganz klar sagt, dass er generell, oder mit bestimmten Nutzern keinen realen Kontakt möchte ist das ehrlich, zu respektieren und kein Fake-Indiz. Anders sieht es aus, wenn z.B. du permanent ein Realtreffen in Aussicht stellst um mich an der Angel zu halten, es aber nie dazu kommen lässt.

Ich werde mir mal Gedanken bzgl. der Formulierung der beiden Punkte machen und mal sehen ob/wie ich daran herumbastle, damit das ein oder andere ggf. deutlicher wird.
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volle-eier
to geileIschi : Wie in Punkt 6 beschrieben ... :wink:

Leider ist es heutzutage nahezu unmöglich zu wissen, was eigenes Material ist und was nicht. Je nachdem wie tief man in der "Szene" drin ist, sieht man es manchmal bzw. hat ein gutes Bauchgefühl, aber auch ich würde nicht meine Hand ins Feuer legen, dass ich immer zwischen "eigenem Upload" und "was Geklautem" unterscheiden kann.

Dein Profil beispielsweise wirkt sehr authentisch. Man merkt du hast dir Gedanken gemacht und es gibt viel unterschiedliches Material, doch wirklich "wissen", wie viel Wahrheit dahintersteckt, tust nur du. Gleiches gilt für mein Profil. Das ist eben der Fluch und Segen des Internets ...
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Die meisten Fake Profile haben nichts eigenes zu bieten
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Fuckroy
Sehr gut!
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volle-eier
to allgaeubi : Bringt ja sonst auch nichts, denn Monologe kann ich auch alleine abhalten. :wink:
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allgaeubi
Ansonsten sehr gute Arbeit, immer Gehirn einschalten.
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allgaeubi
Ich hasse am meisten die schreib(?)faulen mit 2-Wort-Nachrichten im PN wie "oh, geil" - also wenn schon Chat dann muß jeder liefern ...!
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volle-eier
to Schnittmenge : Manche Sachen kann man nun mal nicht mir zwei Wörtern und zwei Satzzeichen erklären.
Wenn schon denn schon! :wink:
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Oha. Ernsthaft?
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