Die Sucht nach mehr II - Gedankenfortführung

Ich möchte hier nochmal weiter auf den "Druck" eingehen, den einige hier, darunter auch ich, immer wieder spüren.
Geil sein ist etwas großartiges. Lust macht Lust auf mehr, das ist erst einmal "normal" und niemand sollte verurteilt werden, nur weill dessen Drang nach Sex größer ist. Manchmal braucht man dafür einfach ein Ventil und findet keines.

Wie so oft macht die Dosis dann das Gift und ab wann wir uns "vergiftet" fühlen, können nur wir allein entscheiden.
Ziehen wir die Reißleine, wenn wir während eines Meeting unkonzentriert sind, weil wir an das Rollenspiel im Wald von gestern denken müssen?
Drücken wir erst den "Stopp-Knopf", wenn wir anfangen Verabredungen abzusagen oder uns "krank" melden um einen Tag komplett frei zu haben um in Ruhe auf X-Hamster ins Gespräch zu kommen, sei es im Chat oder telefonisch und nebenbei läuft noch der eine oder andere Videoclip?
Sind wir vielleicht sogar bereit uns zum Monatsende für ein paar Tage zu verschulden und unser Konto zu überziehen, weil die Schlampe am Telefon es uns einfach noch einmal besorgen soll und sie auf Vorkasse besteht?

Es gibt hier kein "richtig" oder "falsch". Wie schon erwähnt, ich verurteile niemanden für die Entscheidung.

Egal wann man an dem Punkt ist, irgendwann ist er bei vielen Betroffenen erreicht und dann stellt sich die nächste Frage:
Wie gehe ich damit um?

Mein Lösungsweg war lange Zeit der Versuch komplett abstinent zu leben. Das schien mir unter dem Sucht-Aspekt sinnvoll, denn so machen es ja auch andere Süchtige.

So ist dieses Profil auch nicht mein erstes auf dieser Plattform. Mein altes habe ich gelöscht und später unter dem selben Namen dieses hier erstellt. Damals war ich froh, dass der Name noch verfügbar war.
Verloren gingen mir dadurch vor allem Chatkontakte, wenige Telefonkontakte (damals konnte ich mir noch leisten, mich kostenlos anzubieten) und insbesondere Videofavoriten. Mehr habe ich zu dem Zeitpunkt hier gar nicht gemacht. Es gab von mir keine Fotos oder Videos und ich war noch sehr unerfahren.
So unerfahren, dass ich mich verurteilte dafür, dass ich täglich brauchte meine Fotze zu befriedigen und immer öfter dafür auch Pornografie nutzte. Das klingt noch sehr harmlos, hat mich aber damals sehr erschreckt. Ich war damals noch arbeitend und irgendwann an dem Punkt, dass ich abends nicht ins Bett gehen wollte und konnte (!), weil ich es vorzog es mir zu besorgen und nahm dafür in Kauf am nächsten Tag komplett übermüdet zur Arbeit zu gehen. Als ich überlegte mich sogar krank zu melden, war MEIN erster "Stopp"-Moment.
Erschwerend kam für mich dazu, dass meine Fantasien immer heftiger und derber wurden, während ich mich selbst recht "konservativ" einordnete. Das passte nicht für mich und machte mir Angst. Ich war eben noch sehr jung und unerfahren.

Ich löschte nach ein paar Tagen Bedenkzeit mein Profil und nahm mir vor ab jetzt enthaltsam zu leben, wobei mir auch - Achtung sensibles Thema hier - mein Glaube half. Ich wendete mich konservativeren Menschen zu als bisher und fand dort große Unterstützung. Ich habe einen großen Respekt vor Menschen, die so leben wollen und können. Schnell stellte ich fest, dass mir diese "ambulante" Hilfe aber nicht mehr reichte und ich mich immer wieder schämen "musste" für mein "Versagen", denn natürlich fasste ich mich auch ohne Xhamster Konto immer wieder an.
Tatsächlich habe ich seit ich sexuelle Empfindungen habe auch ein Problem einzuschlafen, wenn ich mich nicht befriedigt habe, bestenfalls direkt vorm Schlafen. Das muss nicht immer im Orgasmus enden, es reicht ein bisschen Nippelzupfen oder Schamlippenreiben, wenn ich sehr müde bin. Das ist bis heute so.
Damals streifte mich der Gedanke, wenn mir doch die Unterstützung anderer, ähnlich gestrickter (dachte ich damals) Menschen so gut tut, bräuchte ich eventuell "mehr davon" und informierte mich über ein Leben im Kloster.

Wer jetzt erschrickt: Ja, ich bin christlich-gläubig und ja, das lässt sich auch mit meinem jetzigen Lebensstil nach meiner Interpretion vereinbaren.
Nein, nicht nur deswegen überlegte ich ein Leben als Nonne zu führen, dafür gab es einige Gründe. Nach meinem damaligen Empfinden wäre das nur ein weiteres Argument und eine zusätzliche Hilfe gewesen.


Wer jetzt ein Harten dabei kriegt, an mich versautes Stück, wie man mich hier kennt, als Nonne: Viel Spaß beim Wichsen, perverse Drecksau (*Kuss) aber mir war es damals ernst damit. Da ich bis heute meinen Glauben sehr ernst nehme und diese Menschen vom Prinzip her respektiere, ist dies ein Szenario, in das ich mich eher selten fallen lasse. Da braucht es Vertrauen für. (Meine Fotze reizt es trotzdem, aber wie angedeutet, das hat nicht viel zu heißen.)

Kurz und gut:
Ich kenne diesen Punkt, wenn einem die Geilheit Druck beschert und man glaubt, man müsse dem Ganzen komplett entsagen. Ich kenne auch durchaus Menschen, für die das der richtige Weg war.
Dass ich schon seit einigen Jahren wieder hier bin und über die Jahre auch aktiver wurde, selbst Content einstell(t)e, zeigt wohl, dies war nicht mein Weg.
Er war eine Qual, aber auch das ist eine Erkenntnis. Es wurde nicht "besser", ich fühlte mich auch Gott nicht näher oder was auch immer. Ich wollte einfach weiter Sex.
Als ich als Übersprungshandlung real einige tendenziell risikoreiche Entscheidungen traf, was auf gut Deutsch heißt, dass ich mich durch die Gegend gevögelt habe wie nichts gutes und wirklich jeden Typen über mich rüberrutschen und in mir absaften ließ, wurde mir das deutlicher klar, als mir lieb war.
Auch hier zog ich an der Notbremse. Dann lieber Pornos, Chats, eben virtuelles. Natürlich liegt auch hier ein Risiko und es war mir wichtig nicht wieder SO sehr abzurutschen, aber letztlich pegelte es sich irgendwie ein.

Danach gab es nur eine weitere Phase, in der ich die Dorfmatratze war. Dieses Mal ließ ich, begünstigt durch meine Hysterektomie auch Kerle ohne Gummi an mich ran und riskierte ernsthaft krank zu werden. Manchen erzählte ich nicht mal, dass ich keine Gebärmutter mehr hatte. Meist wurde nur gefragt "Nimmste die Pille?" oder vllt noch "Verhütest du?" Ich sagte nur "Nö." Wer näher nachfragte, bekam eine ehrliche Antwort. Ich erinnere mich nicht an viele Typen aus der Zeit, aber in meiner Erinnerung haben mehr Männer es geil gefunden ihren Samen in mir abrotzen zu dürfen ohne lästiges Gummi als dass sie näher nachgefragt hätten.
Ich zog den Schlussstrich nicht einmal, als ich nachts im Bett eines fremden Mannes aufwachte, weil er versucht hat sein wirklich fettes Rohr in meine enge, trockene Rosette zu schieben während ich schlief. Ich wachte auf, fragte ihn, was er da mache. Statt einem schlechten Gewissen, nahm er stöhnend meine Hand und wichste sich damit, ja fickte meine Hand gerade zu. Ohne Scham sagte er mir, dass ihn mein nackter Arsch (ich schlief nur mit einem Shirt) einfach so geil gemacht hat und er gehofft hatte, ich würde gar nicht merken, dass mir in den Arsch gespritzt hat, wenn ich am nächsten Morgen aufwachte. Dass sein Kolben viel zu mächtig dafür war, sagte ich ihm aber er verstand es als Kompliment und fragte, ob ich nicht doch irgendwie ihn mal "machen lassen" wollte, ich könnte auch ruhig dabei schlafen. (Ja, Junge, dass dich das nicht stört, habe ich mitbekommen, schönen Dank auch.)
Da raus geholfen hat mir nur eine Trennung, denn die Beziehung zu diesem Mann hat viel zum aufgestauten Druck beigetragen, da der Sex mit ihm kein Ventil war, sondern Frust. Ich wollte mehr/besseren Sex. (Beruhte allerdings auf Gegenseitigkeit. Wir waren schlicht nicht kompatibel).
Publicerad av Takara-Yuuka
1 år sedan
Kommentarer
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Domdomdu
Gut beschrieben und Ja ich bin da deiner Meinung, sex und Glaube an… haben nichts mit der Wollust zu tun > sie ist eben einfach da. Was. Dabei wichtig ist, ist die Chemie zwischen den Partnern und Einvernehmen, sonst wird es nicht funktionieren die Erfüllung zu erlangen 
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volle-eier
Der erste Teil deines Textes erinnert mich ganz klassisch an das was ich schon von vielen Leidensgenossen/genossinnen aus der Therapie bzgl. der Hypersexualität gehört habe. Es herrscht ein ständiger Drang immer in eines der Extreme abdriften zu wollen. Entweder man fickt alles, was nicht bei drei auf dem Baum ist, oder man lebt unter einem selbst auferlegten Zölibat. Die Gründe dafür verstehen wohl nur die Betroffenen, denn da Sexualität quasi allgegenwärtig ist und besonders in Liebesbeziehungen eine nicht unwichtige Rolle spielt, ist für jemanden mit anhaltender Dauer-/Notgeilheit ein Mittelweg problematisch. Das ist wie bei einem Alki, der in einer Brauerei arbeitet: "Nur mal dran nippen ..." ist nicht! Auch das Lust mehr Lust hervorruft und sich die Geilheitsspirale irgendwann anfängt zu drehen ist für mich kein unbekanntes Phänomen.
Die Kunst besteht darin gewisse Verhaltensweisen und Mechanismen zu entwickeln, um die Erregung zum gegebenen Zeitpunkt zu kanalisieren, denn meiner Erfahrung nach kann man (ähnlich wie bei einer Sucht) dieses Empfinden nicht heilen, sondern den Betroffenen nur Werkzeuge in die Hand geben wie sie am besten damit umgehen können ohne sich selbst, oder anderen zu schaden.

Aus heutiger Sicht ist ein Stopp-Moment für mich übrigens dann erreicht, wenn ich durch mein Handeln entweder andere oder mich selbst gefährden würde und/oder die Entscheidungen offensichtlich auf irrationalen Annahmen und beruhen. Früher war das anders. Ich war quasi der Gegenpart von dir und habe es auch über viele Jahre ausschließlich nur AO getrieben und meinen Samen in jedes Loch, was es zugelassen hat, reingespritzt. Die Frage der Verhütung stellte sich mir nur sehr selten und wenn dann nur aufgrund des Kicks (ist nun mal "geil" zu betonen das man sie nur AO ficken will). Das war zwar dumm und es war reines Glück, dass ich mir nichts eingefangen und das dann auch noch verteilt habe, aber es lässt sich nicht mehr ändern.
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Interessante Entwicklung, die du durchgemacht hast.
Bin froh, dass du hier bist UND es nicht (mehr) eine "Sucht" für dich ist.

Und ich bin SEHR froh, dass du das dem riskanten Sex erkannt hast. Ich wunder mich hier auch immer über die ganzen AO Liebhaber (m/w/d) ... MEINS wäre es nicht.

Naja und zu dem Typ am Ende. Ich glaube da muss man nichts dazu sagen. Einfach ein Idiot.
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Takara-Yuuka
till PervDomDaddy : Ich hoffe es drückt die Lust nicht zu sehr?
Svar Visa ursprunglig kommentar Dölj
Das ist schon heftig, zumindest in der ersten Hälfte erkenne ich viele Punkte von meinem damaligen ich wieder...
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